Stephan von Huene | Erweiterter Schwitters
Das Gesamtwerk Stephan von Huenes: Kinetik- und Klangskulpturen, Skulpturen, Assemblagen, Zeichnungen
1666
portfolio_page-template-default,single,single-portfolio_page,postid-1666,ajax_fade,page_not_loaded,,select-child-theme-ver-1.0.0,select-theme-ver-4.7,header_top_hide_on_mobile,wpb-js-composer js-comp-ver-6.10.0,vc_responsive

Erweiterter Schwitters

Erweiterter Schwitters, 1987
Erweiterter Schwitters, 1987

Fotos: Nachlass Stephan von Huene, ZKM Karlsruhe

Erweiterter Schwitters

1987

S 1987–1
Holz, mechanische Teile, Kompressor, Computer,
Lautsprecher, Sensor, Klangmaterial für ca. 1 Stunde

(jeweils 3 Min. Spiel, 1 Min. Pause;
ohne Besucher alle 3 Min. ein Spiel von 10 Sek.)

Ca. 200 x 120 x 120 cm

Sprengel Museum, Hannover

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Hamburger Kunsthalle 2003,
Jan-Peter Gehrckens (© NDR 2003)
1:16 min

Erweiterter Schwitters, Bewegungsphasen
Erweiterter Schwitters, Bewegungsphasen

„Manchmal antizipieren Künstler zukünftige Entwicklungen. Mit seiner ‚Ursonate‘ hat Kurt Schwitters ein Gedicht geschrieben, das nur aus Phonemen besteht. Diese Phoneme wurden scheinbar willkürlich eingesetzt: Zum Beispiel stellte er aus Druckvorlagen wortähnliche Klänge her oder er benutzte die Abkürzungen als Laute, wie sie auf Schildern an Bahnstrecken genutzt werden. Schwitters arrangierte dieses Laut-Material in Sonaten-Form.

Ich denke, dass er in seinem Werk ‚Ursonate‘ die Möglichkeiten vorwegnahm, die von heutigen elektronischen Phonem-Generatoren geboten und manchmal ‚talking chips‘ genannt werden. Obwohl der beabsichtigte Zweck dieser Chips darin besteht, Sprache zu imitieren, eröffnen Sie dem Nutzer darüber hinaus etwas, das man mit einer Wort-Klang-Palette vergleichen könnte.

In meiner Arbeit Erweiterter Schwitters übersetze ich das Klang-Material der ‚Ursonate‘ in elektronisch generierte Phoneme. Jedes Mal, wenn man die Arbeit abspielt, wird, anders als bei Kurt Schwitters, das Klang-Material nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und dann in die Sonaten-Form von Kurt Schwitters’ ‚Ursonate‘ eingefügt.“

(S. v. H. in: Undatiertes Typoskript, Sprengel Museum, Hannover)

„Mein Bestreben war es, die Elemente, die Spracherfahrungen assoziieren, aus Kurt Schwitters‘ ‚Ursonate‘ herauszulösen, damit die Klänge der Foneme an die Grenze gebracht werden, an der das Timbre und der vom Sinn entkleidete vermeintliche Sprachklang miteinander verschmelzen.“

(S. v. H., Erweiterter Schwitters. Eine Studie in experimenteller Realität, in: Ausst.-Kat. Stephan von Huene. Die Retrospektive, München/Duisburg/Hamburg 2002/03, S. 238.)

Getty Talk, Schwitters, 1991
Getty Talk, Schwitters, 1991

Foto: Elke Walford