In den 1970er Jahren expandieren Stephan von Huenes Skulpturen in den Raum hinein. Dies geschieht zunächst vor allem mit der Lautstärke und Intensität des Klangs (Totem Tones, Glas Pipes). Gleichzeitig reduziert der Künstler das materielle Gewicht und die visuelle Präsenz der Werke, indem er mit minimalistischen Formen arbeitet, die vor allem als Träger des technischen Instrumentariums dienen. Die Werke nähern sich damit auch anschaulich der Immaterialität des Klangs, den sie erzeugen und der ins Zentrum der Wahrnehmung gerät (Glas Pipes, Drum I).
Die Orientierung vom mechanischen Objekt, das Klang erzeugt, zu einem Instrument, dessen Klang den Raum als ganzen erfüllt, wird mit den Text Tones (ab 1979) insofern erweitert, als die Betrachter/Zuhörer als aktive Teilhaber des Werks einbezogen werden. Die Metallrohre der Text Tones sind mit Mikrofonen ausgestattet, nehmen Töne und Geräusche auf, die Besucher von sich geben, modifizieren sie computergesteuert und bringen sie zu Gehör. Der Besucher kann sich in den von ihm verursachten Tönen der Text Tones wiedererkennen und sie bewusst beeinflussen, mithin direkt mit dem Werk (und weiteren Besuchern) kommunizieren.