Stephan von Huene | 1972 – 1997
Das Gesamtwerk Stephan von Huenes: Kinetik- und Klangskulpturen, Skulpturen, Assemblagen, Zeichnungen
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1972 – 1997

Das Zeichnen war für Stephan von Huene auch in den Jahren der Arbeit an den Klang-Skulpturen spielerisch-experimentierende Praxis und künstlerischer Ausdruck zugleich. Das zeigt sich unter anderem an zwei Werkgruppen, mit denen sich eine chronologische Abfolge nachvollziehen lässt: Die ZEIT-Collagen sind ein Dokument des Brief- und Bild-Wechsels, der den Künstler mit seiner späteren Ehefrau, der ZEIT-Redakteurin Petra Kipphoff, zwischen Los Angeles und Hamburg verband. Auf der Basis der ZEIT-Auschnitte, die Weltpolitisches genauso betreffen wie Anekdotisches, setzt Stephan von Huene durch die Hinzufügung seiner Zeichnungen andere Akzente oder erfindet eine neue Geschichte.

Auch im Getty Talk manifestiert sich eine Chronologie der Ereignisse. Wie ein Kunsthistoriker vollzieht von Huene die Genealogie der Klang-Skulpturen nach und kommentiert sie in mind maps. Die Blätter dienten als Vorlage für einen Vortrag des Künstlers am Getty Center in L. A. (1991) und fungieren auch unabhängig von der mündlichen Ansprache als Schaltpläne für die unterschiedlichen Kontexte (technische, künstlerische, kunsttheoretische, philosophische u. a.), in denen die Skulpturen betrachtet und von denen ausgehend sie interpretiert werden können. In einem Wechselspiel aus Analyse, Synthese und Fußnote bilden die skizzenhaften mind maps ein Exempel der Selbstreflexion des Künstlers in einer offenen Form, die zum Weiterdenken inspiriert.