Foto: Michael Hoffmann
Text Tones
1979/1982–1983
S 1979–3
Sechsteilige Installation,
Aluminium, Holzsockel, Mechanik, Hubmagneten, ursprünglich Tonband
(nach technischer Anpassung: Sensoren, Computer)
Jeweils 138 x 138 x 20 cm
Hamburger Kunsthalle, Galerie der Gegenwart
Baden Baden, 1983
Gottfried Sello (© HR 83)
2:22 min
Köln 1983
Gottfried Sello (© HR 83)
1:47 min
Text Tones ist eine Installation, die aus sechs schmalen, weiß gestrichenen Holzsockeln besteht, auf denen Aluminiumrohre montiert sind, die von zwei darunter angebrachten Hämmerchen angeschlagen werden. Der erste Sockel hat ein Rohr von einer spezifischen Länge, bei der die innere Luftsäule in derselben Frequenz schwingt wie das Rohr selbst, wenn es von außen wie ein Gong angeschlagen wird.
Stephan von Huene nannte das „the absolute pitch“ (wobei ihn die Geschichte des Ling Lun animierte, der von seinem Herrscher Huang-Di ausgesandt worden war, ein Stück Bambus zu schneiden, dessen Länge sich als Grundton des chinesischen Musiksystems eignen solle).
Die jeweils zwei Rohre der anderen Sockel sind im Verhältnis zum ersten so verkürzt beziehungsweise verlängert, dass zwei Oktaven in fünf Tonschritte zerlegt sind. Über ein Mikrophon werden die Geräusche des Ausstellungsraums, also Stimmen, Türschlagen etc. aufgenommen, gespeichert und in ein analoges und ein digitales Signal separiert. Die Skulptur spielt dann diese auf Tonband gespeicherten Signale zurück.
Dabei ist das digitale Signal geteilt zwischen zwei Hämmerchen, die auf das Rohr schlagen; das analoge Signal wird durch einen Lautsprecher gespielt und versetzt die Luft im Rohr in Schwingung. Da beide Frequenzen gleich sind, werden die Geräusche des Raumes in einer Monoton-Reflexion reproduziert. Später wurde Text Tones überarbeitet und die seitlich montierten Schlägel durch unter den Rohren agierende Hämmerchen ersetzt.
Hamburger Kunsthalle, 2000
Kamera: Dan Mihaltianu
2:11 min