Stephan von Huene | 1955 – 1964
Das Gesamtwerk Stephan von Huenes: Kinetik- und Klangskulpturen, Skulpturen, Assemblagen, Zeichnungen
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1955 – 1964

Die ab Mitte der 1950er Jahre entstandenen Zeichnungen stammen aus Stephan von Huenes Zeit des Studiums der bildenden Kunst und ab 1963 der Kunstgeschichte in Los Angeles. Virtuos, explorativ und stilistisch von Beginn an eigenständig hat der Zeichner seine Bildräume zum Leben erweckt und eine Fülle von Eindrücken, Themen und Kenntnissen verarbeitet. Die europäische Kunstgeschichte seit der Renaissance und das „Studium [z. B.] von Werken Picassos, über Trickfilmanimationen bis zu Kwakiutl-Masken und die damit einhergehende De-Historisierung und De-Lokalisierung kultureller Hervorbringungen waren überaus inspirierende Quellen für die Einbildungskraft des Künstlers“ (Marvin Altner, Zeichnen an der Hautgrenze, in: Hubertus Gaßner/Petra Kipphoff von Huene, The Song of the Line, Ostfildern 2010).

Als 1964 die ersten Skulpturen entstehen, beginnt von Huene parallel auch mit der Zeichnung als Medium zu experimentieren. Das mit einer Rußschicht besprühte Papier der Rauchzeichnungen verstärkt die materielle Wirkung des Bildträgers, erzeugt einen Wechsel von Positiv-/Negativ-Effekten und lässt die monochromen Flächen ebenso wie die eingeritzten Linien als Leerstellen erscheinen. Hand- und Finger-Abdrücke steigern die körperhafte Erscheinung der Figurationen und lassen sich zugleich als abstrakte flächige Muster lesen. Von ihnen ausgehend ist es nur noch ein Schritt zur tatsächlichen Verräumlichung der Bilds durch die Hinzufügung von Collage-Elementen.